

Im Lehrplan für die Grundschulen steht im Fach Religionsunterricht auch der Themenschwerpunkt "Tod und Trauer". Dieses Thema bearbeiten wir immer intensiv im 4. Schuljahr, doch in diesem Jahr wurde und wird unsere Arbeit auf besondere Weise durch Hospiz Hürth e.V. unterstützt.
Schon im letzten Schuljahr fanden die ersten Kontakte zwischen Lehrerinnen der Wendelinusschule und dem Hospizverein vertreten durch Herrn Pley statt. Er stellte dabei den Ablauf von „Hospiz-macht-Schule“ vor und es war schnell klar, wir möchten dieses Projekt auch an der Wendelinusschule durchführen.
Zu Beginn des Schuljahres stellten sich die Hospizmitarbeiter beim Elternabend der 4. Schuljahre vor und erläuterten den Projektablauf. Dabei war festzustellen, dass zum einen ein großes Interesse aber zum anderen auch eine große Unsicherheit zu spüren war. „Das ist aber ein schweres Thema.“, hörte ich oft. Aber gerade dazu möchten wir „Ja!“ sagen und es wie im Lehrplan vorgegeben bearbeiten.
Im November führten wir dann mit der Klasse 4a die erste Projektwoche zu „Hospiz-macht-Schule“ durch. Jeder Tag stand unter einem anderen Thema, dass miteinander besprochen und bearbeitet wurde. Dabei übernahm Herr Pley die Moderation der ganzen Klasse. Bei den einzelnen Arbeitsschritten wurde die Klasse in 4 Gruppen eingeteilt, die durch die weiteren Hospizmitarbeiter Frau Herbertz, Frau Kronberg, Frau Wilkes und Herrn Willerscheidt geleitet wurden.Am ersten Tag beschäftigten wir uns mit dem Thema „Werden und Vergehen“, betrachteten Kinderfotos und tauschen uns über gute und schlechte Erfahrungen aus.
Beim Thema „Krankheit und Leid“ wurden am nächsten Tag intensive Gespräche geführt aber auch medizinische Erklärungen durch eine Ärztin gegeben.
Mit Hilfe eines Films ging es an den nächsten beiden Tagen um das Thema „Sterben und Tod“. Dabei wurden Rituale einer Bestattung auch in anderen Religionen besprochen. Auch Ideen der Kinder zur Jenseitsvorstellung wurden aufgegriffen. Beim Thema "Trauern" wurde sehr kreativ mit Fingerfarben den Gefühlen Ausdruck verliehen und Pflanzen neu eingepflanzt.
Am letzten Tag beschäftigte uns das Thema „Trost und Trösten“. Hierbei tauschten sich die Kinder darüber aus, wie sie getröstet werden möchten und wie sie andere trösten können. Für die Klasse wurde ein Trostbaum erstellt. Nach der Pause waren dann auch Eltern und Großeltern in die Schule eingeladen und bekamen sehr anschaulich mit vielen Erzählungen der Kinder die Arbeit der Projektwoche gezeigt.Alle die dabei waren oder die von den Kindern etwas aus dem Projekt gehört haben, werden erfahren haben, dass es zwar ein schweres Thema war aber diese Erarbeitung eine wichtige Erfahrung war und die Kinder sehr gestärkt hat.
Häufig versuchen wir in unserem Alltag das Thema Tod und Trauer auszuklammern, doch gerade in dieser Zeit haben wir noch einmal gelernt, auch dies ist wichtig und gehört dazu. Wenn wir dieses Verständnis fördern, werden wir auch mit einem schweren Thema immer leichter umgehen. Dabei war den Kindern ganz wichtig, dass sie gezeigt bekamen, ihre Traurigkeit zu zeigen. Und so wurde immer wieder Raum geschaffen, auch den Tränen Raum zu geben und sie nicht zu unterdrücken.
Die Kinder, Familien, Lehrerinnen aber auch Hospizmitarbeiter haben in dieser Woche viel erfahren und für sich mitgenommen. Dafür möchten wir noch einmal ganz herzliche DANKE sagen. Als Ausblick freuen wir uns schon auf März 2017, denn dann findet die 2. Projektwoche für die Parallelklasse in der Wendelinusschule statt.
Petra Dickes
Schulleiterin für das Team der Wendeliunusschule