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The Broken Circle: Packende Liebesgeschichte eines unkonventionellen Paares, das mit der Krebserkrankung der Tochter fertig werden muss.
Didier besucht das Tattoo-Studio von Elise. Der Cowboy spielt Banjo in einer Bluegrass-Band, ist überzeugter Atheist, die coole Blondine erweitert stetig ihre Tätowierungen und ist gläubig. Spontan besucht sie den Auftritt seiner Band, zu dem er sie eingeladen hat. Sie verlieben sich. Elise zieht zu ihm, wird schwanger. Nach dem ersten Schock beginnt Didier mit der Renovierung des Hauses für die kleine Familie. Dann erkrankt Tochter Maybelle an Krebs. Das Paar steht ihr zur Seite, begleitet sie ins Krankenhaus.
Ein unkonventionelles Paar muss mit der Krebserkrankung der Tochter fertig werden. Packende Liebesgeschichte nach Theatervorlage, die zwischen träumerischer Leichtigkeit und herzzerreißender Dramatik schwankt.
Laufzeit: 112 Min.
Kritik:
"The Broken Circle" basiert auf einem Theaterstück von Johan Heldenbergh, der im Stück wie im Film auch die Rolle des Didier einnimmt. Die Erzählstruktur des Films ist im Schnitt entstanden und damit auch die Wirkung. Denn die Story ist eher konventionell und recht einfach: Liebe, Familie, Trauer und Trennung. Regisseur Felix Van Groeningen verschachteln aber die Zeitebenen, sie springen auf emotional assoziative Weise zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Das tut dem Film nicht nur gut, sondern macht ihn letztendlich auch aus.
Ein wichtiges Element dabei ist die Musik. Bluegrass, die ursprüngliche amerikanische Volksmusik, ist ein wichtiges Bestandteil in Didiers und Elises Leben, auch in ihrer Liebe. Die Songs von Glück und Leid, von der Schönheit der Natur und von Gott spiegeln das Geschehen. Die Musik hat metaphysische Qualitäten und verleiht dem Film eine weitere Dimension – einen weiteren Resonanzboden sozusagen.
Der Film beginnt mit einem sterbenskranken Mädchen, mit ihren verzweifelten Eltern, die wir erst in Rückblenden näher kennenlernen: Elise, mit über und über tätowiertem Körper, auf dem sie ihre Vergangenheit festhält, und Didier, Fan des amerikanischen Traums, ein Bluegrass-Sänger mit Kris-Kristoffersen-Bart und eigener Farm. Der Beginn ihrer Liebe wird zusammengeschnitten mit dem Tod ihrer Tochter. Das nimmt einerseits das Sentimental-Melodramatische, andererseits lässt van Groeningen durch die Filmmontage das Glück des Anfangs ins Leid einfließen.
Das trifft direkt in das Grundthema des Films: Die Liebe in schweren Zeiten und den Umgang mit Verlust. Schließt sich der Kreis der Liebe zweier Menschen enger oder wird er Kreis gesprengt? Der Titel "The Broken Circle" bezieht sich genau darauf. Mit einer komplexen Erzähldramaturgie führt van Groeningen den Zuschauer nicht nur durch die Handlung, sondern durch die Emotionen seiner Protagonisten, einer Achterbahnfahrt nicht unähnlich. Das starke Fundament der Vorlage und die raffiniert eingesetzten filmischen Mittel von Schnitt und Musik bilden die emotional stets stimmige Atmosphäre des Films.
Fazit: "The Broken Circle" ist ein emotional starker Film über Verlust und Trauer, über Liebesglück und Entfremdung, das bestimmt wird von der Bluegrass-Musik, die im Film angestimmt wird, und von der emotional-assoziativen Filmmontage.