Nachlese: Abend mit Rilke LiedernC Bilder 05

Lassen sich die Gedichte aus der Feder von Rainer Maria Rilke wirklich singen? Ja – das ist in der Tat möglich.

Davon überzeugen und gleichermaßen beeindrucken ließen sich am 26. November 2017 in der Gelben Villa in Hürth-Kendenich mehr als 40 singefreudige Gäste. Sie wurden von Dieter Wienand, der über eine langjährige musikpädagogische Erfahrung verfügt, auf eine beeindruckende Mitsinge-Reise „an die Hand genommen“. Unabhängig von den sicher unterschiedlichsten mitgebrachten Erwartungen der zahlreichen Gäste eine äußerst interessante und unterhaltsame Reise, die viele neue Eindrücke mit sich brachte.

Die Inhalte der Poesie Rilkes sind bekanntermaßen keine leichte Kost. Sie führen uns/den Leser zu den wesentlichen Themen des Seins: Leben, Sterben, Tod, Veränderung, Liebe und Leiden. Das Besondere an Wienands Vertonungen ist, dass uns diese Themen dadurch auf besondere Art leichter, transparenter und durch das Singen zugänglicher begegnen. Fürwahr eine ganz ungewohnte, doch gelungene Werbung für die Poesie von Rilke.Bildgeschichte 05

Ein Gast kam nach der Pause dem Aufruf nach, ein mitgebrachtes Gedicht von Rilke frei und ohne musikalische Begleitung zu sprechen. Ute Remus, ihres Zeichens Autorin und Rezitatorin hatte das überaus passende Gedicht Sankt Christofferus ausgewählt. Der Nothelfer Christofferus vernimmt die Rufe eines Kindes, das von ihm durch den Fluß getragen werden möchte - es war ein besonderes Kind.

An diesem ungemütlichen Novembertag schaffte es der leidenschaftliche Musiker und Anstifter zum Singen, mit seiner ihm eigenen, gewinnenden, ansprechenden Art, dem erwartungsvollen Publikum sehr schnell seine Vertonungen nahe zu bringen – sie geradezu aufzusaugen. Passend zur Jahreszeit begann er mit dem Gedicht „Herbst“. Darauf folgten „Du musst das Leben nicht verstehen“, „Wenn es nur einmal so ganz still wäre“. Zur Stille wurden dann auch von ihm die Gäste eingeladen, ein- und ausgeleitet durch Zimbelklang.

Die Gelbe Villa empfing uns mit ihrem wunderschönen Ambiente, der Kamin prasselte, auch ein Glas Wein konnte getrunken werden – so wurde uns in jeder Hinsicht warm ums Herz an diesem herbstlichen Spätnachmittag.

 

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